Wieder einmal superpünktliche Züge – ist das  ständige  Wehklagen über die Bahn übertrieben? Oder haben wir bislang einfach nur  Glück gehabt?

Das Ziel: das Hessische Landesmuseum in Wiesbaden, das noch bis zum 8. März die Ausstellung „ Mit fremden Federn“ zeigt.  Eindrucksvoll, was die Ausstellungsmacher da zusammengestellt haben.

Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert

Der Schwerpunkt liegt auf dem Federschmuck bei amerikanischen Völkern. Sie mochten und mögen es wohl bis heute gern bunt – und die Vogelwelt ihrer Wälder liefert reichlich Material dafür.

Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert

Bunte Federdekoration schätzten auch die europäischen Damen um die Jahrhundertwende. Fast wären die Paradiesvögel deshalb ausgestorben.

Eines der erstaunlichsten Exponate im Museum  ist ein Storchpräparat:  es handelt sich um einen „Pfeilstorch“ aus dem 19. Jahrhundert.  Mit einem Pfeil im Hals schaffte das Tier den Flug von Afrika zurück nach Europa. Insgesamt soll es rund 25 Fälle dieser Art geben.  Damit erwiesen diese Störche  ungewollt der Wissenschaft einen Dienst, denn sie gaben Hinweise darauf, wo sich  die Zugvögel im Winter  aufhielten.  Im 19. Jahrhundert kursierten dazu die absonderlichsten Theorien (Winterschlaf, Verwandlung in Mäuse, Überwinterung auf dem Mond …).

In der Eingangshalle des Museums verblüfft eine Spiegel-Installation (die man sich sogar ohne Eintrittskarte anschauen kann).

Zu einer Fahrt nach Wiesbaden gehören natürlich kulinarische Erlebnisse.

Zwingend ist ein Zwischenstopp in der Chocolateria Kunder. Seit 1898 versorgt der Familienbetrieb Wiesbaden und den Rheingau mit Pralinen und Schokolade.  Legendär sind die Ananas-Törtchen.

Vergleichsweise jung ist die Gewürzmanufaktur Müller, die seit 1948 perfekte Gewürzmischungen zusammenstellt. Kann man auch online kaufen – aber direkt vor Ort macht es mehr Spaß.

Der kulinarische Höhepunkt des Tages war das Abendessen im französischen Restaurant „Les Deux Dienstbach“.

 

Vor 8 Jahren eröffneten die beiden Zwillingsschwestern ihr kleines Restaurant und bieten seither „ein Stück Frankreich mitten in Wiesbaden“, wie der Gastro-Führer „Rhein-Main geht aus“ schreibt.  Der  Gault-Millau lobt die „authentische Landküche im Stil einer klassischen Brasserie“.  In der Tat – die „Suprème vom Schwarzfeder-Huhn“ schmeckte großartig. Und die Galette mit Räucherlachs ebenso.

 

Üblichweise würde man schreiben: “ Man schließt die Augen und is(s)t in Frankreich“. Doch hier ist es noch besser: es sieht auch genauso aus wie in einem Restaurant „en campagne“.

Nach der vorzüglichen Crème brulée dann noch ein kleiner 7-Minuten-Spaziergang zum Wiesbadener Bahnhof. Ein perfekter Tag.

 

 

 

 

„Fremde Federn“ und „Les Deux Dienstbach“ in Wiesbaden

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